Freiberufler in allen Branchen immer gefragter?


Gerade habe ich einen Artikel in der Wochenzeitung DIE ZEIT gelesen. Darin ging es um die Zunahme von "atypischen Beschäftigungen" und die Gründe hierfür.

Nun ist die Entlassung fester Mitarbeiter und dem nachfolgenden Ausschreiben der Arbeiten, die diese Mitarbeiter einst erledigten sicherlich eine sehr schlechte Entwicklung. Doch kann man sicherlich den Nutzen, den Freiberufler für Unternehmen bringen nicht so einseitig betrachten.

Auf der einen Seite ist es sicherlich einzusehen, dass ein Unternehmen (im Fall des ZEIT-Artikels waren es HP, Nokia und IBM, die ZEIT bezog sich auf einen Artikel in der WiWo bzw. dem Handelsblatt) Kosten senken muss, um rentabel wirtschaften zu können. Und es ist auch kein Geheimnis, dass die Personalkosten einen Großteil der Unkosten für ein Unternehmen ausmachen. Und leider ist es auch eine Tatsache, dass - bevor andere Bereiche unter die Kostenlupe genommen werden - vor allem bei den Beschäftigten die Schere angesetzt wird.

Nutzung von Freiberuflern - Chance oder Fluch?

Was in diesem Fall eher einen negativen Beigeschmack hat (wer möchte schon entlassen werden und zudem wissen, dass die Arbeit künftig von einem Freiberufler erledigt wird?) ist an anderer Stelle ein sinnvoller Beitrag zur Produktivität, hilft Kosten zu senken und kurzfristig benötigtes Know-how zu nutzen.

Sicherlich dürfen keine regulären Arbeitsplätze wegfallen, um diese Arbeit von Freiberuflern erledigen zu lassen. Aber um für einen begrenzten Zeitraum zur Verstärkung des Teams einen kompetenten Freiberufler zu engagieren, kann die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens anheben - ohne dabei auf Kosten der regulären Arbeitnehmer zu gehen.

In vielen Branchen werden heute Freiberufler genutzt. Vor allem in der IT-Branche, bei Projekten oder auch in Zeiten, in denen ein Mehr an Arbeit zu verzeichnen ist. Genau dann sind Freiberufler eine wichtige Stütze für ein Unternehmen. Und können eine Entlastung für das festangestellte Personal sein.

Wenn ich aus meiner Branche spreche, so sehe ich, dass eine festangestellte Sekretärin für ein Unternehmen unverzichtbar ist. Allerdings gibt es auch Aufgaben, die der Sekretärin wertvolle Zeit rauben - und die ein Unternehmen wunderbar outsourcen kann. Dies zerstört keine Arbeitplätze - vielmehr schafft es Zeit für wichtigere Aufgaben.

Die Nutzung von Freelancern, Freiberuflern, selbständigen IT-Fachleuten, Sekretärinnen usw. kann eine Chance für ein Unternehmen sein. Es muss nicht zum Fluch für die feste Belegschaft werden. Verantwortung hierfür trägt selbstverständlich zunächst einmal das Unternehmen. Wenn die Führungsetage den Mitarbeitern das Gefühl gibt, durch "günstigere" Alternativen jederzeit ersetzbar zu sein, wird die Zusammenarbeit mit einem Freiberufler nicht gelingen. Wird dies jedoch als Unterstützung oder gar als Erweiterung kommuniziert, haben die Mitarbeiter nicht das Gefühl, dass die Leitung an ihren Stühlen sägt, sondern sinnvolle Unterstützung für sie "einkauft" - dann, aber NUR dann kann es gelingen: mit Hilfe von Freelancern die Produktivität eines Unternehmens zu steigern, das Know-how zu vergrößern - und Kosten zu senken.

Der Artikel der ZEIT in voller Länge online auf: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2013-02/zunahme-atypische-beschaeftigung-it


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